Anhand zahlreicher Interviews mit Menschen aus der Wissenschaft und Wortmeldungen von Kindern und Jugendlichen, versucht der Film verständlich zu machen was in den letzten beiden Jahren in und mit unserer Gesellschaft passiert ist. Ein Zeitraum der für Kinder und Jugendliche eine kleine Ewigkeit bedeutete, normalerweise voll mit prägenden Erlebnissen und unverzichtbaren Entwicklungsschritten. Die vielen Einschränkungen und Verbote haben aber nicht nur dazu geführt, dass auch Kinder und Jugendliche auf viele Aktivitäten verzichten mussten und in der gesundheitlichen, aber auch psychosozialen Entwicklung behindert wurden, sondern sie haben auch die gesundheitliche und soziale Ungleichheit in unserer Gesellschaft vergrößert.
„Wenn ich mir etwas wünsche für unsere Kinder, dann ist es, dass sie wieder mit einem natürlichen Bezug zum eigenen Körper aufwachsen können, mit dem Vertrauen auf ihr Herz zu hören“ meint der erfolgreiche Olympiasieger und Unternehmerr Felix Gottwald und spricht damit aus, was sich viele Eltern wünschen. Wie konnte es passieren, dass Kinder und Jugendliche zuerst als Gefährder und dann als Gefährdete wahrgenommen wurden? So eine zentrale Rolle eingenommen haben, zum „Epizentrum der Pandemie wurden“ wie es die Kinder- und Jugendpsychiaterin Katrin Skala ausdrückt. Obwohl sie von dem neuen Coronavirus im Vergleich zu Erwachsenen deutlich weniger bedroht sind.
Die beiden erfahrenen Fachärzte für Kinder- und Jugendheilkunde Arne Simon und Reinhold Kerbl zeichnen ein unaufgeregtes und sachliches Bild des Erkrankungsrisikos. Mit Verweis auf den Herbst 2021 meint Arne Simon: „Wir haben in den letzten zwei bis drei Monaten mehr Kinder mit einer RS-Viren Infektion aufgenommen, als in der ganzen Pandemie Kinder mit SARS-CoV-2 Infektion.“ Vor allem aber weisen sie auf die psychosozialen Folgen der Maßnahmen für Kinder und Jugendliche hin. Laut Reinhold Kerbl haben die Essstörungen nicht nur zugenommen, sondern sie verlaufen auch deutlich schwerer. Er sieht aber auch eine Zunahme anderer psychischer und psychiatrischer Erkrankungen, wie z.B. die Depressionsneigung oder suizidale Gedanken. „Das Denken an Selbstmord betrifft mittlerweile 16 Prozent aller Jugendlichen. Für mich eine sehr bedrohliche Entwicklung.“ Es wurden aber auch in der Zeit der Einschränkungen Behandlungen zum Teil nicht durchgeführt. Auch bei Kindern und Jugendlichen mussten Operationen verschoben werden. Erkrankungen wurden zu spät oder verspätet diagnostiziert. „Auch onkologische Erkrankungen, was eine schlechtere Prognose zur Folge hat“ meint Reinhold Kerbl und meint: „Wir müssen den Kindern wieder die Freiheit zurückgeben.“
Arne Simon ergänzt: „Ich bin tatsächlich der Auffassung, dass die Maßnahmen die wir zurzeit unternehmen um in Schulen und Kitas die Ausbreitung dieses Erregers weiter einzudämmen die Kinder unnötig belasten und dass diese Maßnahmen überhaupt keinen Einfluss haben auf den tatsächlichen Verlauf der Pandemie.“
Ingrid Mühlhauser, ehemalige Vorsitzende des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin, sieht eine "weitreichende Missachtung wissenschaftlicher Standards während der Pandemie." Die Gesundheitswissenschaftlerin beklagt zudem die irreführende Risikokommunikation. "Politiker und Medien haben Angst geschürt, anstatt wissenschaftsgerecht zu informieren. Eine Folge davon ist die massive Überschätzung des Risikos für Kinder durch eine Coronainfektion schwer zu erkranken. Die unerwünschten Auswirkungen der alarmierenden Berichterstattung auf die Gesundheit der Kinder wurden hingegen nicht untersucht."
und Claudia Wild, Geschäftsführerin der AIHTA GmbH ergänzt: "Dass wir letztendlich zurückgeschritten sind in unserer Entwicklung, weg von der Evidenz hin zu Expertokratie und dass selbst die die wissenschaftliche Politikberatung sehr ernst genommen haben und seit Jahrzehnten auf die Evidenz pochen, plötzlich zu Experten geworden sind die auf Tagesebene Meinungen von sich gegeben haben, statt evidenzbasierte Haltungen. Und in der Blase der Virologen und Epidemiologen aufgegangen sind, anstatt das größere Bild im Blick zu behalten.“
„Wir erleben gerade eine Skalierung von Angstsituationen einer Gesellschaft die als solche ja schon wieder bedrohlich ist. Denn eine Gesellschaft die Angst hat tendiert ja dazu nicht mehr rational zu sein“ sagt die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot. Diese Irrationalität hat laut dem Mathematiker und Epidemiologen Ralph Brinks dazu geführt, dass „von Anfang an nicht richtig abgewogen worden ist, was das Risiko und was ist der Nutzen von Maßnahmen ist. Wir haben relativ rasch, wahrscheinlich aus blindem Aktionismus, diese Abwägung von Risiko und Nutzen nicht mehr durchgeführt.“
Während der direkte Nutzen der Maßnahmen für Kinder und Jugendliche eher bescheiden ausfällt, wird der vielfältige Schaden der Maßnahmen immer offensichtlicher. „Was wir jetzt bei Jugendlichen sehen ist ein Mischkonsum von Medikamenten, Beruhigungsmittel, entängstigenden Mitteln, in Kombination mit Schmerzmitteln und Alkohol. Eine sehr gefährliche Mischung. Eine sehr potente Mischung um sich aus der Welt auszuklinken, um das nicht aushalten zu müssen. Diese Vereinsamung, dieses Alleingelassen sein, dieses eigentlich nicht gesehen werden“ sagt die Fachärztin für Kinder und Jugendpsychiatrie Magdalena Iwanowytsch. Die klinische Psychologin Sabine Völkl-Kernstock sieht auch eine „große Bandbreite von Gewalt. Von strafrechtlich relevanter Gewalt bis hin zu Gewaltformen die unbedingt auch mit den Eltern besprochen gehören, so dass sie nicht weiter passieren dürfen, da jede Gewalt an Kindern eine Narbe hinterlässt.“
"Kinder sind Empathiegiganten", so Kinderärztin Silke Schwarz „Normalerweise wachsen Kinder auf, sehr selbstvergessen und haben überhaupt kein Bewusstsein von einer mikrobiellen Umwelt. Das heißt ganz früh sind Kinder jetzt quasi mikrobiologisch intellektuell erwacht und erfahren die Umwelt der Mikroben als Bedrohung. Und erleben auf einmal auch die Begegnung mit anderen Menschen als eine Bedrohung.“
Katrin Skala diagnostiziert einen pathologischen Prozess der Parentifizierung, in dem Kinder die Aufgaben von Erwachsenen übernehmen. „Das was die Kinder am allermeisten brauchen ist Normalität. Jeder Tag Normalität reduziert die Krankheitslast und jeder Tag der weiter mit Angst verbracht wird, mit Druck verbracht wird erschwert das Gesunden. Kinder brauchen Normalität, sie brauchen Sicherheit und sie brauchen Erwachsene die die Probleme bei sich halten, nicht ständig den Kindern umhängen.“ Der Kinderarzt Jürg Caspar Streuli hofft, dass Kindern erfahren „wie vielfältig die Welt sein darf“ und dass die Erwachsenen Vorbild sind, um ihnen zu zeigen wie sie es schaffen „in dieser Spaltung wieder aufeinander zuzugehen, miteinander zu sprechen und nicht darauf beharren recht zu haben.“
Die Publizistin und Islamwissenschaftlerin Agnes Imhof beschreibt: "Kollektivismus ist ein Warnsignal, denn er ist ein Grundbaustein im Werkzeugkasten des Totalitarismus. Das Allgemeinwohl ist eine der ältesten und abgedroschensten Manipulationstechniken. Wann immer jemand verlangt, dass Menschen für das Allgemeinwohl auf Grundrechte verzichten sollen – also auf die Basis jeden Allgemeinwohls – dann sollte man misstrauisch sein."
Ulrike Guérot wünscht sich am Ende des Films, dass möglichst viele Kinder und Jugendlichen ihre Unbeschwertheit und Lebensfreude zurückgewinnen, ganz im Sinne des Philosophen Juvenal „betrachte es als die größte Torheit, das nackte Leben über diejenigen Dinge zu stellen, für die es sich zu Leben lohnt.“